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Unter dem Prinzip Micro-Learning versteht man das Lernen in kleinen Häppchen, auch Learning Nuggets genannt. Micro-Learning hat die Welt des e-Learnings revolutioniert, aber wie jede andere Lernmethode hat es natürlich auch seine Vor- und Nachteile. Werfen wir einen Blick auf die 10 Herausforderungen von Micro-Learning.
1. Beschränkung auf wenige Konzepte
Der Hauptzweck von Micro-Learning besteht darin, das Lernen mit kurzen Informationsblöcken zu ermöglichen, die in kurzer Zeit aufgenommen werden können. Eine Herausforderung ist hier, dass Sie nur wenige Inhalte pro Lerneinheit anbieten können. Sie können nicht besonders in die Tiefe gehen, es sei denn, Sie erstellen Micro-Lessons speziell für zusätzliche Bereiche. Wenn Sie also eine große Menge an Schulungen haben, die Ihre Mitarbeiter im Detail verstehen müssen, kann dies im Micro-Learning aufwändig umzusetzen sein.
2. Weniger Engagement der Lernenden
Da Mikrokurse relativ kurz und schnell sind, erfordern sie von den Lernenden nur ein geringes Engagement. Sicher, sie passen in ihren vollen Terminkalender, aber sie könnten auch das Interesse verlieren, wenn sie nur wenig Nutzen in Ihrer Schulungsinitiative sehen. Schlimmer noch, einige werden sich nicht einmal die Mühe machen, an den Kursen teilzunehmen. Um Ihr Team zu motivieren, an den Kursen teilzunehmen, sollten Sie sich überlegen, wie Sie Ihr Micro-Learning unterhaltsamer und interaktiver gestalten können. Das kann z. B. durch die Integration von Spielen und Quizfragen, Infografiken, Videos und Aufzeichnungen und vieles mehr sein.
3. Herausforderung des fragmentierten Lernens
Micro-Learning birgt die Herausforderung, dass die Lernenden den Überblick für den Gesamtzusammenhang verlieren. Da Micro-Learning fragmentiertes Lernen ist, ist es essentiell, die Kursinhalte sauber zu strukturieren und aufzubereiten. Wenn Sie also Ihre Schulungen in kleine Learn-Nuggets aufteilen, müssen sie trotz der Kürze stimmig und miteinander verbunden sein.
4. Gut durchdachte Vorbereitung
Micro-Learning liefert mundgerechte Lektionen, also sollten sie zeitsparend sein. Komplexe Inhalte herunterzubrechen und auf das Wichtigste zu beschränken kann jedoch herausfordernd sein. Sie müssen Ihr vorhandenes Lernmaterial in Micro-Learning-Nuggets umstrukturieren und priorisieren, welche Inhalt wirklich wichtig sind.
5. Niedrigere Lernerwartungen
Die Art und Weise, wie Sie Ihr Micro-Learning strukturieren, wirkt sich erheblich auf die Lernerwartungen Ihrer Mitarbeitenden aus. Wenn die Mitarbeitenden glauben, dass sie durch die kleinen Lektionen eh nur minimale Verbesserungen erzielen, wird es schwer sein, sie zum Lernen zu motivieren. Legen Sie daher am besten gleich zu Beginn Ihres Programms ein Lernziel für Ihre Mitarbeitenden fest und machen Sie ihnen klar, wie diese Art des Lernens zur Verbesserung ihrer Fähigkeiten und Qualifikationen beitragen wird.
6. Richtige Balance zwischen Spiel und Lernen
Gamified Micro-Learning bringt Farbe in ansonsten langweilige und eintönige Schulungsprogramme – es motiviert die Lernenden, verbessert das Engagement in den Kursen und erhöht die Teilnahmerate. Einige Online-Spiele können Ihre Mitarbeitenden ejdoch von ihren Lernzielen ablenken. Das konterkariert den gesamten Zweck Ihres gamifizierten Trainings. Wenn Sie darüber nachdenken, Ihr Micro-Learning mit Spielen zu gestalten, sollten Sie zunächst einige Zeit damit verbringen, Ihre Strategien zu bewerten und zu planen. Der Schlüssel dazu ist, ein Gleichgewicht zwischen Spiel und Lernen zu finden. So stellen Sie sicher, dass die Lerninhalte gleichzeitig ansprechend und informativ sind.
7. Die Verfolgung des Trainingsfortschritts
Der beste Weg, die Wirksamkeit Ihres Schulungsprogramms zu bestätigen, ist die Verfolgung des Fortschritts. Sie müssen wissen, wie viele Teilnehmenden ihre Kurse abgeschlossen haben und wenn möglich, wie viel Zeit sie mit den Lektionen verbracht haben. Bei Micro-Learning müssen Sie aufgrund der Kleinteiligkeit mehr Kurse überwachen, was den gesamten Nachverfolgungsprozess etwas komplizierter und zeitaufwändiger macht.
8. Den Blick für das Gesamtbild nicht verlieren
Eine weitere Herausforderung im Micro-Learning ist es, den Blick für das „Große Ganze“ nicht zu verlieren. Wenn ihr Team sich zu sehr daran gewöhnt, nur kleine Teile von Fähigkeiten und Informationen aufzunehmen, verlieren sie möglicherweise den Gesamtüberblick über Themen. Das kann sie in verschiedene Richtungen ziehen und überfordert zurücklassen, noch bevor sie ihre Ziele erreicht haben. Um dem entgegen zu wirken sollten Sie am Ende von jedem Kurs ein Quiz einzubauen. So wird der Lernerfolg sichergestellt.
9. Kollision mit langfristigen Zielen
Meistens konzentrieren sich Microlessons nur auf kurzfristige Ziele. Sie decken nur ein einziges Lernziel ab; etwas, das Ihre Mitarbeitenden bald erreichen sollen. Wenn Ihr Ziel beispielsweise darin besteht, jeden Tag einen exzellenten Kundenservice zu bieten, könnte die Einführung von täglichen oder wöchentlichen Mikrokursen die Leistung Ihres Teams verbessern. Wenn Ihr langfristiges Ziel jedoch darin besteht, am Ende des Jahres eine Kundenzufriedenheit von 100 % zu erreichen, müssen Sie in tiefergehende Schulungen investieren. Nur so maximieren Sie das Potenzial Ihrer Mitarbeitenden und helfen ihnen bei der Entwicklung neuer Fähigkeiten und Kompetenzen.
10. Prokrastination
Da die Learning Nuggets im Micro-Learning maximal 10 Minuten dauern, lassen sie sich theoretisch leicht in den Arbeitsalltag integrieren. Andererseits verleiten diese kurzen Lerneinheiten dazu, dass man die Lektion ja noch „schnell“ später absolvieren kann. Vielleicht nach Feierabend, weil der Arbeitstag heute stressig ist. Das kann dazu führen, dass die Lerneinheiten letztendlich prokrastiniert werden.
Fazit
Micro-Learning kürzt alle irrelevanten Informationen raus und konzentriert sich stattdessen auf Inhalte, die wirklich wichtig sind. Wir sagen: Nehmen Sie die Herausforderungen von Micro-Learning an! Es lohnt sich definitiv.