Training & Learning Peer to Peer Learning – Anleitung in 6 Schritten Sofie Bräutigam Was ist Peer to Peer Learning? “Peer” bedeutet auf Deutsch Kollege. Peer to Peer Learning bezeichnet somit eine Lernsituation im Unternehmen, in der Kollegen auf gleicher Augenhöhe ihre Expertise, Ideen und Erfahrungen austauschen. Sie lernen so gleichzeitig miteinander und voneinander. Kennzeichen von Peer Learning sind außerdem, dass es sich um Lernen in einer Gruppe handelt. Es fällt also in die Kategorie des sozialen Lernens, da ein gegenseitiger Wissensaustausch im Vordergrund steht. Das Lernen ist außerdem aufgabenorientiert, sprich es geht nicht um die Vermittlung von Theorie, sondern um praktische Skills, die im Berufsalltag eingesetzt werden können. Was sind die Vorteile von Peer to Peer Learning? Teamzusammenhalt wird gefördert, indem Kollegen miteinander arbeiten und sich gegenseitig helfen Positives Arbeitsklima durch gute Beziehungen im Team und ein Lernen ohne großen Druck Stärken von sozialen und fachlichen Skills Motivierte und hochqualifizierte Mitarbeiter, da ihre Fähigkeiten durch das Peer Learning gefördert werden und sie sich kontinuierlich weiterbilden Kostengünstige Weiterbildungsmaßnahme, die in jedem Unternehmen sofort umgesetzt werden kann Umsetzung in 6 Schritten Moderator ernennen: Auch wenn die Hierarchie im Peer Learning horizontal statt vertikal ist (und es keinen “Boss” geben soll), ist es wertvoll einen Moderator zu ernennen. Die Aufgabe eines Moderators in Peer Learning Sessions ist es, zu moderieren, organisieren, eine positive Atmosphäre schaffen und das Gespräch am Laufen zu halten. Er oder sie ist außerdem Ansprechpartner für Fragen und Probleme. Buddy-System einführen: Im Buddy-System wird ein neues Teammitglied mit einem erfahrenen Kollegen zusammengebracht. Der erfahrene Kollege hilft im Onboarding-Prozess und führt den neuen Kollegen in die Arbeitsabläufe ein, verbindet ihn mit dem Team und vermittelt die Werte des Unternehmens. So werden ohne Hierarchie und Druck die neuen Aufgaben Stück für Stück in einem informellen Umfeld erlernt. Regeln für ein sicheres Lernumfeld festlegen: Es muss von Anfang an klar sein, dass beim Peer to Peer Learning alle auf einer Augenhöhe sind und niemand mehr Entscheidungskraft hat als der andere (auch der Moderator nicht). Nur so können offene und ehrliche Diskussionen geführt werden, in denen niemand Angst haben muss, aufgrund von Fragen oder Unwissen bewertet zu werden. Das Lernumfeld soll vertraulich sein. Anreize für Peer to Peer Learning schaffen: Um die Mitarbeiter zu motivieren, am Peer Learning teilzunehmen, können Anreize helfen. Darunter sind keine finanziellen Anreize zu verstehen, sondern vielmehr karrierebezogene. Das können zum Beispiel die Möglichkeit auf die Übernahme neuer Aufgaben oder gar Beförderung sein, wenn der Lernerfolg langfristig stimmt. Verschiedene Methoden ausprobieren: Peer Learning kann in ganz verschiedenen Settings stattfinden. Lassen Sie Ihre Mitarbeiter selbst entscheiden, wie sich am wohlsten fühlen: in Gruppensessions, 1-zu-1-Sessions, Coaching… Networking unter Mitarbeitern fördern: Unternehmen sollten Möglichkeiten für Mitarbeiter schaffen, um sich treffen und austauschen zu können. So entsteht ein wertvoller Austausch, bei dem Mitarbeiter neue Ideen und Lösungsvorschläge für ihr Fachgebiet erlangen. Beispiele für Peer Learning am Arbeitsplatz Peer Learning findet nicht immer nur zwischen zwei Kollegen statt, sondern kann in ganz verschiedenen Kontexten auftauchen. Projekte In gemeinsamen Projekten mit 5-10 Teammitgliedern findet mit großer Sicherheit Peer Learning statt. Kollegen mit unterschiedlichen Expertisen und Wissensständen werden zusammengebracht und können sich austauschen. So lernen die neuen oder unerfahreneren Kollegen in der Arbeit am gemeinsamen Projekt von dem Wissen der anderen. Debatten & Gruppendiskussionen In jedem Teammeeting finden Debatten und Diskussionen über gewisse Themen statt – in manchen Teams mehr, in anderen weniger. Auch in diesem Setting erfolgt Peer to Peer Learning. Verschiedene Standpunkte zu vertreten und diese von diversen Perspektiven zu beleuchten, vergrößert den allgemeinen Wissensstand des Teams zu dem Thema. Mitarbeiter Coaching Auch im Mitarbeiter Coaching kann Peer Learning stattfinden. Coach und Lernender befinden sich dabei zwar nicht immer auf demselben Level, allerdings arbeiten sie gemeinsam an einem Thema und tauschen sich aktiv aus. Lunch & Learn Das Lunch & Learn-Konzept stammt aus dem englischsprachigen Bereich, wo es auch “Brown Bag Meeting” genannt wird (da Amerikaner ihr Mittagessen oft in braune Papiertüten verpackt mitbringen). Das Konzept kann ganz unterschiedlich durchgeführt werden. Beispielsweise kann ein Mitarbeiter aus dem Unternehmen über seine Aufgabenbereiche berichten oder einen Expertenvortrag zu einem Thema halten. Darauf folgt eine Diskussion. Auch können Mitarbeiter in Gruppen zusammensitzen und über aktuelle Herausforderungen in ihrem Job sprechen und sich gegenseitig Hilfestellung leisten. Peer to Peer Learning & eLearning… geht das? Das kann toll funktionieren. Peer to Peer Learning ist eine Art des Lernens, die nicht unbedingt in Präsenz stattfinden muss. Wenn sich die Partner oder die Gruppe wohl dabei fühlen, können sie sich auch über eine Online-Meeting-Plattform treffen. Das erleichtert den logistischen Aufwand enorm. Peer Learning kann zudem wunderbar mit anderen Lernformen kombiniert werden, wie dem eLearning. Die Mitarbeiter können denselben Onlinekurs absolvieren, z.B. zum Thema “Kommunikation im Team”, und sich gemeinsam Inhalte anschauen, diskutieren und Gelerntes einüben. Mehr über e-Learning erfahren? Sie sind neugierig geworden und möchten mehr zum Thema Einführung von e-Learning in KMU und Mittelstand sowie die Basics über Lernplattformen für Unternehmen erfahren? Dann ist unser Leitfaden perfekt für Sie. Hier erfahren Sie, wie Sie eLearning erfolgreich im Mittelstand etablieren, welche Anforderungen ein LMS erfüllen sollte und welche Stolpersteine es zu beachten gilt. Einfach kostenlos downloaden: Whitepaper Download Zurück zum Blog