Reskilling: Weiterbildung durch Umschulung

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Upskilling und Reskilling werden oft zusammen genannt, wenn es um Weiterbildung im Unternehmen geht. Die beiden trennt jedoch ein kleiner, aber feiner Unterschied. In diesem Artikel beschäftigen wir uns mit Reskilling

Reskilling

Was ist Reskilling? 

Reskilling bedeutet auf Deutsch Umschulung. Die Mitarbeiter trainieren sich neue Kenntnisse und Fähigkeiten an, damit sie in einem anderen Bereich des Unternehmens arbeiten können. Zum Beispiel können einem Vertriebsmitarbeiter Social-Media-Kenntnisse vermittelt werden, damit er eine Position im Marketingteam übernehmen kann. 

Zur Erinnerung: Upskilling bedeutet Fortbildung oder Weiterbildung. Die Kenntnisse werden erweitert, um neuen Anforderungen im Job gerecht zu werden. Die Arbeitsstelle bleibt normalerweise dieselbe, während beim Reskilling der Job gewechselt werden kann. 

Wieso sollten Unternehmen auf Reskilling setzen? 

  • Niedrige Einstellungskosten: eine offene Stelle im Unternehmen muss nicht direkt neu besetzt werden. Ein bestehender Mitarbeiter kann die Lücke füllen, nachdem er sich neue Skills angeeignet hat.  
  • Zeit sparen: Mitarbeiter, die bereits im Unternehmen tätig sind, kennen die Abläufe und unternehmensinternen Prozesse. Die Einarbeitung in eine neue Stelle geht somit deutlich schneller als mit einem externen Kandidaten. 
  • Neues zu lernen, erhöht die Mitarbeiterzufriedenheit und Bindung zum Unternehmen: Mitarbeiter wollen gefördert werden und im Job nicht auf der Stelle stehen bleiben. Kommt Unzufriedenheit auf, liegt es nahe, sich nach einem anderen Job umzuschauen. Reskilling bietet hier eine große Chance: Mitarbeiter können nicht nur neue Skills lernen, sondern haben sogar die Aussicht auf eine völlig neue Position in ihrem Unternehmen. 
  • Wettbewerbsfähigkeit: Unternehmen, die Reskilling anbieten, sind attraktive Arbeitgeber mit Zukunftsperspektive. Indem ihre Mitarbeiter außerdem in verschiedenen Bereichen qualifiziert sind, ist die Wettbewerbsfähigkeit für die nächsten Jahre gesichert. 

Wie können Unternehmen Reskilling umsetzen? 

Damit Reskilling im Unternehmen erfolgreich wird, braucht es eine strategische Herangehensweise. Es müssen verschiedene Maßnahmen umgesetzt werden, um die Mitarbeiter Stück für Stück an neue Aufgaben heranzuführen. Hier sind einige Schritte, die Unternehmen bei der Umsetzung von Reskilling-Maßnahmen berücksichtigen können: 

  1. Bedarfsanalyse: Identifizieren Sie zuerst die Fähigkeiten und Kompetenzen, die in Ihrem Unternehmen benötigt werden, um den sich ändernden Anforderungen gerecht zu werden. Befragen Sie außerdem ihre Mitarbeiter. Wer ist in seinem jetzigen Job unzufrieden und würde sich gerne umschulen bzw. Neues lernen?  
  1. Zielsetzung: Setzen Sie klare Ziele für Ihre Reskilling-Initiativen. Definieren Sie, welche Fähigkeiten entwickelt werden sollen und welche Auswirkungen dies auf das Unternehmen haben wird. 
  1. Bildungsprogramme: Entwickeln Sie gezielte Bildungsprogramme und Schulungen, um den Mitarbeitern die erforderlichen Fähigkeiten beizubringen. Dies kann durch interne Schulungen, externe Weiterbildungen, E-Learning-Plattformen oder die Zusammenarbeit mit Bildungseinrichtungen erfolgen. Berücksichtigen Sie verschiedene Lernstile und bieten Sie flexible Optionen an, um den Bedürfnissen der Mitarbeiter gerecht zu werden. 
  1. Mentoring und Mitarbeiter Coaching: Implementieren Sie Mentoring- und Coaching-Programme, um den Lernprozess zu unterstützen. Erfahrene Mitarbeiter können ihr Wissen und ihre Erfahrungen weitergeben und die lernenden Mitarbeiter bei der Anwendung neuer Fähigkeiten unterstützen. 
  1. Jobrotation und Projektarbeit: Bieten Sie Möglichkeiten für Jobrotation und Projektarbeit an. So können Ihre Mitarbeiter praktische Erfahrungen sammeln und ihre neu erworbenen Fähigkeiten direkt in realen Situationen anwenden. 
  1. Anreize und Belohnungen: Schaffen Sie Anreize und Belohnungen, um Mitarbeiter zur Teilnahme an Reskilling-Initiativen zu motivieren. Dies können finanzielle Anreize, Karrieremöglichkeiten oder Anerkennung für erzielte Fortschritte umfassen. 
  1. Feedback und Bewertung: Implementieren Sie ein Feedback- und Bewertungssystem, um den Fortschritt der Mitarbeiter zu verfolgen und ihnen konstruktives Feedback zu geben. Dies kann regelmäßige Leistungsbeurteilungen, Zwischenbewertungen oder andere Feedback-Mechanismen umfassen. 
  1. Unterstützung von Seiten der Führungsebene: Führungskräfte sollten das Reskilling unterstützen und als Vorbilder vorangehen. Sie sollten die Bedeutung von lebenslangem Lernen betonen und die Entwicklung neuer Fähigkeiten aktiv fördern. 
  1. Kultur des lebenslangen Lernens: Schaffen Sie eine Kultur des lebenslangen Lernens in Ihrem Unternehmen, in der Mitarbeiter ermutigt werden, kontinuierlich neue Fähigkeiten zu entwickeln und sich weiterzuentwickeln. Dies kann durch die Bereitstellung von Ressourcen, Lernzeit und die Integration von Lernen in den Arbeitsalltag erreicht werden. 
  1. Monitoring und Anpassung: Überwachen Sie den Erfolg Ihrer Reskilling-Maßnahmen und passen Sie diese bei Bedarf an. Evaluieren Sie regelmäßig die Effektivität der Programme und, ganz wichtig, sammeln Sie Feedback von Mitarbeitern! 

Der nächste Schritt

Sie haben bislang noch keine Weiterbildungsmaßnahmen in Ihrem Unternehmen etabliert und wissen nicht so recht, wo sie anfangen sollen? Dann wird Ihnen unser Artikel zur Einführung von e-Learning in KMU und Mittelstand sicher weiterhelfen. Wir haben außerdem einen kostenlosen Leitfaden für Sie verfasst, der noch ausführlichere Informationen bereithält: >> PDF kostenlos downloaden 

Geschrieben von Sofie Bräutigam

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